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Gründung: Verein „Pro BrachtTal“ - 8. März 2017

Verein „Pro BrachtTal“ ist gegründet
GNZ - 9.3.2017

Bürgerinitiative gegen die geplante Bahntrasse in Brachttal

Brachttal-Neuenschmidten (bg). Die Bürger von Brachttal machen mobil gegen die geplante Bahntrasse. Diese soll mit einer riesigen Brücke über das Brachttal führen. Doch das wollen die Bewohner keinesfalls hinnehmen. Die Weichen zur Gründung eines Vereins wurden bereits bei der Versammlung der Bürgerinitiative in der vergangenen Woche gestellt. Am Mittwoch fand die Gründungsversammlung des Vereins „Pro BrachtTal“ in der Mehrzweckhalle Neuenschmidten statt, zu der sich etwa 60 Interessierte einfanden.

Das Podium, besetzt mit dem bisherigen Organisationsteam mit Volker Lemcke als Sprecher und Heike Hausen, Herbert Fischer und Beatrix Schmidt-Stieler, zog eine Resümee zu der Veranstaltung, die von Lutz Heer, der Vorsitzender der Brachttaler Gemeindevertretung, ins Leben gerufen wurde und der die Pläne der Bahn dabei vorstellte. Nach bisherigem Stand gab es sieben Trassenvarianten, von denen die Varianten VI und VII durch das Brachttaler Gemeindegebiet führen und das Tal mit einer riesigen, etwa 90 Meter hohen Brücke queren. Die Trasse verschwindet dann in einem Tunnel, der zumindest am Rande der Bebauung von Udenhain vorbeiführt. Die Brücke tangiere das geplante Hochwasserrückhaltebecken und zwei der Brunnen des Wasserverbands Kinzig.


"Krönung des Bürgerprotestes"
GT - 9.3.2017

BÜRGERINITIATIVE Neuer Verein "Pro Brachttal" gegründet / Am 21. März Infoveranstaltung zu Bahntrassen geplant

BRACHTTAL - Brachttal (ssi). Die Brachttaler Bürgerinnen und Bürger sind entschlossen, aktiv gegen die Bahn und ihren Plan, eine Schnellfahrstrecke über das Brachttaler Gemeindegebiet zu legen, vorzugehen. Am Mittwochabend trafen sich mehr als 60 Bürger in der Neuenschmidtener Mehrzweckhalle. Und: Brachttal hat nicht "nur" eine Bürgerinitiative: Die Bürger gründeten an diesem Abend auch gleich einen Verein "Pro Brachttal", der unter dem Motto "Kein Bahntal im Brachttal" im Dialogforum der Bahn Sitz, Stimme und damit Gewicht haben wird. Ein solcher Verein ist "die Krönung des Bürgerprotestes", wie Volker Lemcke sagte: Öffentlichkeit wird geschaffen. Die Möglichkeiten der Einflussnahme auf alle an der Planung beteiligten Institutionen sind viel größer.

Volker Lemcke. Patrick Liebetrau. Ernst Adalbert Gottschalk. Enrico Detzer. Thomas Nowak. Herbert Fischer. Beatrix Schmidt-Stieler: Das sind die Namen der Vorstandsmitglieder. Und in den nächsten Tagen wird es rundgehen in Brachttal. Flyer werden gedruckt und verteilt werden, um auch noch den allerletzten Ortsbürger, der noch nichts von den gewaltigen Bauprojekten gehört hat, zu informieren, was da auf die Gemeinde zukommen könnte. Plakate sollen an den Straßen stehen, wenn am 21. März ein Vertreter der Bahn zu einer Info-Veranstaltung erwartet wird. Kontakte sollen geschaffen werden: mit Naturschutzorganisationen, die Sachkenntnis haben im Blick auf schützenswerte Tiere und Pflanzen; mit anderen Bürgerinitiativen, etwa der in Steinau, die mittlerweile bereits 600 aktive Mitglieder hat.

Auf mehreren Ebenen wollen die Brachttaler gegen die Schnellfahrtrassen vorgehen. Einmal selbst als Gemeinde. Aber auch in Kooperation mit anderen Vereinen und Initiativen. Die Brachttaler meinen, genug zur Solidargemeinschaft beigetragen zu haben: Ihr Wasser wird in den Ballungsraum gepumpt, viele der Gemeindeflächen liegen im Landschaftsschutzgebiet und nehmen der Gemeinde damit ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Das "bisschen Natur", das der Gemeinde noch bleibe und das sie lebenswert mache - das sollte jetzt erhalten werden.

Denn wer einmal gesehen hat, welch gewaltige Baustellen eine solche Schnellfahrstrecke mit sich bringt - die Gründungsmitglieder hatten eindrückliche Bilder mitgebracht - der versteht, dass sich das Gesicht Brachttals nachhaltig verändern wird, wenn die Varianten sechs oder sieben Wirklichkeit werden: Riesige Brücken, zuweilen 90 Meter hoch, werden gebaut. Mit dem Abraum aus den Tunnelbohrungen werden ganze Täler gefüllt.

Die Entscheidung, welche Strecke nun gebaut wird, will die Bahn schon im Herbst treffen. Die Bauphase ist von 2023 bis 2030 geplant - sieben Jahre. Monströse Großbaustellen sehen die Bürgerinnen und Bürger auf sich zukommen. Und das wollen sie verhindern. "Wir wollen keine Alternative! Wir wollen eine Vermeidung!", fasste ein Besucher die Intention der Versammlung zusammen.

Breiter Widerstand 

Und wie soll der Protest - Plakate, Flyer, Webseite - finanziert werden? 1500 Euro stehen im gemeindlichen Haushalt bereit. Und aus der Versammlung heraus erklärten sich spontan einige Brachttaler bereit, aus eigener Tasche etwa die Verteilung der Flyer zu bezahlen. Ziel des neuen Vereinsvorstandes ist es jetzt, bis zum 21. März einen möglichst breiten, deutlich sichtbaren Widerstand auf die Beine zu stellen. Der zukünftige Bürgermeister Brachttals, Wolfram Zimmer, der ebenfalls die Gründungs-Urkunde des Vereins unterschrieb, formulierte es deutlich: "Wir wollen keine pöbelnde Masse sein. Aber wenn der Bahn am 21. März deutlich wird, dass da eine ganz große Menge Bürger dasteht, die diese Planung nicht will, die kritische Fragen stellt - dann wird das Votum bei der Bahn gehört werden!" Eine Webseite hat sich der Verein bereits registrieren lassen. Unter www.probrachttal.de werden bald alle relevanten Informationen zu finden sein.

DER VORSTAND
1. Vorsitender: Volker Lemcke
2. Vorsitzernder: Patrick Liebetrau
Schriftführer: Enrico Detzer
Kassierer: Ernst Adalbert Gottschalk
Beisitzer: Thomas Nowak, Herbert Fischer und Beatrix Schmidt-Stieler.

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